Zum Jahreswechsel hat die alljährliche Silvestertagung des Quickborn-Arbeitskreises auf Burg Rothenfels stattgefunden. Die Tagung beschäftigte sich in diesem Jahr mit dem Leitthema „Ernährung – unser Umgang mit dem täglichen Brot“. Über 250 Teilnehmer haben in der Silvesterwerkwoche die zahlreichen Facetten eines der zentralen Elemente unseres Lebens diskutiert. Angeleitet wurde die Diskussion durch die fachlichen Impulse der münsteraner Ökotrophologin Dr. Melanie Lukas vom Wuppertal Institut, die ausgehend von der individuellen menschlichen Physiologie über die lokale und deutsche Ernährungskultur einen großen Bogen bis hin zur Welt-Hunger-Problematik, den globalen Ernährungskulturen und die sie verbindenden Wertschöpfungsketten spannte.
Aus dieser Motivation heraus konzentrierte sich der Dialog auf wesentliche Fragen wie die Auswirkungen des Essverhaltens der reichen Industrienationen auf die Essenskultur insbesondere in den Schwellenländern. Der weltweite steigende Verzehr von Fleisch wurde vielfach als die entscheidend treibende Kraft des zunehmenden Ernährungsungleichgewichts, des ineffizienten Einsatzes der für die Welternährung zur Verfügung stehenden Ressourcen und der teilweise dramatisch ansteigenden Volkskrankheiten aufgrund von Fehlernährung ausgemacht. Daraus wurden gezielte Forderungen nach einem deutlich bewussterem Umgang mit Lebensmitteln, dem maßvollen Konsum von Fleisch und einem sichtbar höheren Respekt vor dem vegetativen Leben und der daraus produzierten Lebensmittel laut.
Insbesondere die mehrheitlich jugendlichen Teilnehmer haben in intensiv geführten Gesprächskreisen Ansätze erarbeitet, wie durch das persönliche Verhalten in der Beschaffung und Verwendung von Nahrungsmitteln lokale, regionale und globale Effekte erzielt werden können. Hoch her ging es neben den Impulsreferaten auch bei den Abendplenen, wo vermittels praktischer Planspiele allen Teilnehmern die ungleiche globale Verteilung von Reichtum, Nahrungsmittel und Umweltbelastung deutlich wurde. Eine Podiumsdiskussion setzte sich zudem mit den Zusammenhängen und neuesten Entwicklungen zwischen Ernährung und Religion auseinander. Die thematische Arbeit fand auch in den liturgisch und musikalisch von den Teilnehmern gestalteten Gottesdiensten bei der Auswahl von Texten und Liedern ihren Wiederhall.