Christliche Weltverantwortung und die Option für die Armen in einem reichen Land
Die Armen „sind die Privilegierten bei Jesus, sie müssen auch die Privilegierten in seiner Kirche sein“ – so formulierte es einst die Würzburger Synode. Wie kann es sein, dass in einem reichen und christlich geprägten Land wie unserem die Armut noch immer vielen Menschen ein Leben in Würde und Teilhabe verwehrt? Und wie gehen wir aus unserer christlichen Weltverantwortung heraus damit um?
Die Handlungsebenen sind vielfältig: Individuell beim konkreten Nächsten zupacken! Als christliche Gemeinde miteinander handeln! Druck auf die Kirchenleitung ausüben! Politisch aktiv werden! Bündnisse schließen! Oder – ganz existentiell – aussteigen und mit den Armen leben! Wie setzen wir unsere „Option für die Armen“ um? Können wir die Ungerechtigkeiten an der Wurzel – „radikal“ – beheben? Und wie fügt sich unser eigenes Armutsrisiko in unsere Haltung ein?
Als Einstieg zeigt eine Analyse der Tafel-Bewegung, warum es heute so kompliziert ist, „einfach das Gute zu tun“. Dann betrachten wir die Armut aus unterschiedlichsten Perspektiven. Wir wollen versuchen, alles zu einem Gesamtbild zu verbinden, das uns im Handeln Orientierung gibt.