„Um Wohlstand für die Welt“ betet die Kirche seit dem 4. Jahrhundert. Was kann damit heute gemeint sein? Dass
der Kosmos nicht aus den Fugen gerate? Dass jeder materiellen Wohlstand genieße? Dass die Menschheit ihre Chancen für ein gutes Leben gerecht verteile?
Der Traum, ewiges Wachstum bringe Wohlstand für alle, ist ausgeträumt. Und dass Geld ohnehin nicht glücklich macht, zeigt die erschütternde Unicef-Studie 2013: Obwohl es Kindern bei uns materiell sehr gut geht, zählen sie zu den unglücklichsten der Welt. Im Himalaja-Staat Bhutan versucht man unterdessen, Glück ganzheitlich zu definieren – und anstelle des BIP auch zu berechnen. Aber wie definiert man gelingendes Leben? Wie sorge ich mich um das Wohl meiner
Lieben, ohne das irdische Glück aller Menschen aus dem Blick zu verlieren?
Religion wird heute verstärkt daran gemessen, welchen Beitrag sie zum guten Leben leistet. Galt seit Pilatus die Frage „Was ist Wahrheit?“ als entscheidend, so könnte die Frage „Was ist Wohlstand?“ künftig wichtiger sein …